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Allgemeines

In Gesprächen oder Kontakten über email, stelle ich immer wieder fest, dass die Erfahrungen der Züchter und Halter teilweise unterschiedlicher nicht sein können. Deshalb möchte ich hier auch keine Bewertungen über Haltungs- und Fütterungsmethoden anderer Zuchtfreunde abgeben, sondern nur meine Erfahrungen weiter geben, damit sie manchem Interessierten vielleicht als Anregung dienen.

Allerdings möchte ich hier auch nicht verheimlichen, dass ich auch immer wieder mit Rückschlägen zu kämpfen habe und meine Methoden sicher kein Allheilmittel sind. Ich bin jedoch der Meinung, dass Tierverluste, gerade in den letzten Jahren, nicht auf Fütterungs- oder Haltungsfehler zurückzuführen sind, sondern durch einen erhöhten Infektionsdruck verschiedenster, auch neuartiger Krankheiten verursacht wurden. Ich beobachte z.B. seit mehreren Jahren eine Verbindung zwischen Krankheiten des Verdauungssystems und hohen Temperaturen. Es sind bei kühlen Temperaturen einfach weniger Verluste, obwohl ich da auch nichts anderes füttere.

Futter

Gerade hinsichtlich der Fütterung der Kaninchen gibt es unterschiedliche Auffassungen. Manche Züchter schwören auf pelletiertes Fertigfutter, andere wiederum lehnen es vollkommen ab. Vorteile können sicherlich beide Lager aufzeigen, aber es gibt eben auch Nachteile. Man sollte auch bedenken, dass durch das Fertigfutter manchem Halter oder Züchter, dieses Hobby überhaupt erst möglich ist. Ausserdem ist nicht ein Tier wie das andere. Ich habe schon Tiere aufgezogen, die kaum Heu gefressen haben während bei den Geschwistern die Raufen jeden Tag leer waren. Darauf muss man sich dann eben einstellen.

Ich versuche bei meiner Fütterung einen Mittelweg zu gehen. Abhängig von der Witterung füttere ich in den Monaten April bis Oktober frisches Wiesengras, Heu und ein selbst gemischtes Futter bestehend aus Pellets, Gerste, Hafer und Mais. Das Mischfutter gibt es am Morgen, das Gras abends. Heu wird in einer Raufe ständig angeboten. Schwierig wird es immer nur dann, wenn in trockenen Sommern nach der Heuernte nicht genug Gras nachwächst, da zu diesem Zeitpunkt auch noch keine Feldfrüchte zur Verfügung stehen. Ich kann dann auch nur auf überschüssiges Gemüse aus dem Garten oder zugekaufte Möhren zurückgreifen. Für den Winter lagere ich Kartoffeln und Futterrüben ein die dann als Ersatz für das Gras verfüttert werden. Das Verfüttern von Gras und der Feldfrüchte bringt für mich u.a. den Vorteil, das die Tiere allein dadurch genug Feuchtigkeit aufnehmen können und kaum noch zusätzlich Wasser gereicht werden muss. Sonst muss natürlich immer Wasser angeboten werden.

Haltung

Wie aus der Rubrik Zuchtanlage ersichtlich ist, halte ich meine Tiere in Einzelboxen mit einer Grösse von 80x80 cm. Die Boxengröße stellt für mich einen Kompromis dar. Deshalb habe ich zusätzlich ein Freilaufgehege mit den Massen 2,00x 2,00m eingerichtet, in das die Tiere abwechselnd gebracht werden. Wenn man sieht, wie ausgelassen vor allem Jungtiere darin umher tollen, ist es Lohn genug für den höheren Aufwand. Für die Einstreu nehme ich Hobelspäne mit einer darauf liegenden Schicht aus Stroh.

Meine Futterliste

Futterrüben hole ich nach Bedarf beim Bauern oder im Herbst Einlagerung im Keller, werden sehr gern gefressen
Gemüse Abfälle aller Art aus eigenem Anbau im Garten
Getreide nehme ich zur Herstellung eines Mischfutters: 3 Teile Pellets (Deuka Basis oder RKB Zucht), 1 Teil Hafer, 1 Teil Gerste, 0,5 Teile Mais
Gras möglichst frisch gemäht und nicht angewelkt, niemals mit Tau oder gar Rauhreif behaftet verfüttern! Futterumstellung im Frühjahr langsam vornehmen
Heu nach der Ernte min. 6 Wochen ablagern, sollte immer zur Verfügung stehen, nichts feuchtes oder muffiges füttern, Heuraufen verwenden!
Kartoffeln Bezug direkt beim Bauern, eignen sich gut zum Einlagern als Winterfutter (Kellerraum unter 10°C), verfüttere ich meistens roh, gelegentlich gekocht mit untergemischter Weizenkleie, keine Keime oder Triebe verfüttern und grüne Stellen grosszügig ausschneiden!
Möhre dient vorrangig als Ersatz wenn im Sommer kein Gras zur Verfügung steht
Obst gelegentlich füttere ich Apfel-Fallobst in geringer Menge
Pellets Bezug über Futtermittelhändler, Bestandteil meines Mischfutters in Verbindung mit Getreide
Petersilie hilft bei Verdauungsproblemen wenn sie rechtzeitig erkannt sind, habe für diesen Zweck extra ein Beet im Garten
Topinambur Stengel, Blätter und Knollen werden gern gefressen, Zusatzfutter im Herbst
Wasser sollte bei Trockenfütterung immer frisch zur Verfügung stehen, bei Fütterung mit Gras, Rüben oder Kartoffeln nehmen die Tiere weniger auf, möglich ist das Beimischen von Obstessig (ca 5ml auf 1l)
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